Stadt, Polizei und Volkshilfe präsentieren Projekt zur Konfliktlösung

Unter dem Titel „Polimed – Polizeimediation“ starten die Stadt Wels, das Stadtpolizeikommando Wels sowie die Volkshilfe ab sofort ein Pilotprojekt zur Lösung von sozialen Problemen und Konflikten.

Wels ist die erste Kommune in Oberösterreich, in der dieses Projekt getestet wird. Eine Ausweitung auf ganz Oberösterreich kann nach der Zustimmung durch das Land Oberösterreich erfolgen.

Beim Projekt “Polimed” geht es um Auseinandersetzungen zwischen Bürgern, die sich nicht mit gewohnten Methoden und Mitteln der Exekutive und der Justiz lösen lassen. Dieser „polizeiliche Graubereich“ macht einen nicht unerheblichen Anteil der täglichen Polizeiarbeit aus. In solchen Fällen handelt es sich nicht um strafrechtlich relevantes Vergehen, sondern um soziale Probleme und Konflikte, die durch herkömmliche Polizeieinsätze kaum gelöst werden können. Beispiele dafür sind Nachbarschaftskonflikte, Geruchsbelästigungen oder Streitereien in öffentlichen Parks und Grünanlagen.

Die Mitarbeiter der Exekutive haben die Möglichkeit, Einsätze zu Konfliktfällen, bei denen keine strafrechtlichen Tatbestände vorliegen, zu melden. Ist der Fall mediationsgeeignet, wird er an die Mediatoren der Volkshilfe weitergegeben. Sie führen anschließend Einzel- beziehungsweise Gruppengespräche mit den Konfliktparteien, bieten weitere Hilfestellungen an und informieren die Exekutive laufend über den Fortschritt der Mediationsarbeit.

Volker Atteneder (Volkshilfe-Bereichsleiter „Zusammenleben, Bildung und Arbeit“): „Aufgrund der sehr positiven und jahrelangen Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in Wels freut es mich und meine Mitarbeiter, zur Lösung vieler zwischenmenschlicher Konflikte beitragen zu können.“

Vizebürgermeister Gerhard Kroiß steht mit den Vertretern der Polizei, der Ordnungswache und der Volkshilfe mit Abstand auf einer Wiese am Welser Zwinger

Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Es freut mich, dass wir das Projekt in Oberösterreich als erste Stadt umsetzen. Gerade im Wohnumfeld kommt es immer wieder zu Problemen wie Lärmbelästigung und Vermüllung. Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Mediatoren trägt nicht nur zur Konfliktlösung, sondern auch zu einer Entlastung der ohnehin viel beschäftigten Polizisten bei.“

Abteilungsinspektorin Evelyn Wolf (Sicherheitskoordinatorin Stadtpolizeikommando Wels): „Die Polizei wird häufig zu Einsätzen gerufen, bei denen es um Streitereien ohne strafrechtliche Tatbestände geht. Durch das Projekt ‚Polimed‘ können diese Konflikte durch einen Mediator beseitigt werden – und die Polizei kann sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.“

Bild-  undTextquelle: Stadt Wels 

Bildtext (v.l.): Vizebürgermeister Gerhard Kroiß, Mediatorin Päd. (FH) Amélie Wiegand und Volker Atteneder (beide Volkshilfe), Evelyn Wolf (Stadtpolizeikommando Wels) und Hans Christian Rumpl (Ordnungswache).