Wels 2027 – Zukunft leben

Wels bei Lebensqualität an die Spitze katapultieren

Wels ist – betrachtet man die vergangenen sechs Jahre – eine Erfolgsgeschichte: Schulden wurden abgebaut, der Magistrat reformiert, die Innenstadt saniert und renoviert, der Standort für die Wirtschaft attraktiviert, Kinderbetreuungsplätze ausgebaut, und es wurde in die Sicherheit der Stadt und in den Umwelt- und Klimaschutz investiert.

Dieser erfolgreiche Weg soll auch die nächsten sechs Jahre fortgesetzt werden. Mit Rücksicht auf die zahlreichen Veränderungen durch die Corona-Pandemie und den gesellschaftlichen Wandel soll Wels weiter in eine positive Richtung steuern. Im Mittelpunkt sollen die Bereiche Leben, Sicherheit, Grünraum sowie Kunst und Festivals stehen.

Zukunft sichern

In den kommenden sechs Jahren folgt Bürgermeister Dr. Andreas Rabl wieder dem Prinzip „Nachhaltig wirtschaften“. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auch an Wels nicht spurlos vorbeigegangen. Im Jahr 2020 musste vor allem aufgrund der negativen Entwicklung bei den Ertragsanteilen und der Kommunalsteuer auf Rücklagen zurückgegriffen werden.

Die Pandemie hat die Kommunen vor große Herausforderungen gestellt und wird dies trotz des starken Wirtschaftswachstums auch weiterhin tun. Vor allem im Leistungsbereich der Stadt – wie beispielsweise bei der allgemeinen Sozialhilfe, bei Kultur- (inklusive Volkshochschule) und Freizeitbetrieben ist 2021 mit deutlichen Mindereinnahmen in Millionenhöhe zu rechnen beziehungsweise ist die Entwicklung vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig. Auch die Steuerreform wird die Einnahmen der Stadt Wels bis 2025 zusätzlich reduzieren.

Aufgrund der guten Konjunktur ist im Gegenzug damit zu rechnen, dass die Kommunalsteuereinnahmen einen neuen Rekordwert erreichen. Die Stadt Wels wird durch die bereits 2015 eingeschlagene Strategie, die Investitionen großteils aus Überschüssen abzudecken, fortsetzen. Nur bei Großinvestitionen sollen Schulden zur Finanzierung aufgenommen werden. Darüber hinaus werden die sich aus einer weiteren Digitalisierung ergebenden Einsparungsmöglichkeiten in der Verwaltung voll umfänglich genützt. Mithilfe des Controllings und der Kostenrechnung sollen weitere Einsparungspotenziale erhoben und umgesetzt werden.

Dr. Andreas Rabl, Bürgermeister der Stadt Wels

Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Die Strategie ‚Wels 2027 – Zukunft leben‘ soll Verbesserungen in allen Lebensbereichen bringen. Die Schwerpunkte liegen dabei eindeutig auf Kinderbetreuung, Mobilität und Grünraum. Wir wollen uns in den nächsten sechs Jahren im Bereich Lebensqualität an die Spitze katapultieren.“

Zukunft leben

Wels bekennt sich dazu, die Bürger vor allem in jenen Bereichen zu unterstützen, die im Leben besonders wichtig sind, wie etwa Kindheit und Bildung. Bereits in den vergangenen Jahren wurden die Kinderbetreuungsplätze massiv aufgestockt. Aktuell entsteht im Stadtteil Pernau in der Lessingstraße ein neuer Kindergarten mit insgesamt vier Kindergarten– und zwei Krabbelstubengruppen. Beim Bau wird darauf Rücksicht genommen, dass bei steigendem Bedarf der Kindergarten um eine zusätzliche Gruppe erweitert werden kann. Geplant ist darüber hinaus die Errichtung eines Kindergartens mit sieben Gruppen im Stadtteil Lichtenegg, da dort der Bedarfsplan die Notwendigkeit zusätzlicher Kindergartenplätze vorsieht.

Auch im Bereich Nachmittagsbetreuung wurde aufgestockt. Seit diesem Schuljahr gibt es sowohl in der Mittelschule 5 in der Neustadt und der Mittelschule 2 in der Pernau das Angebot einer Ganztagesschule (GTS). Damit hat Wels flächendeckend in allen Welser Mittelschulen ein Ganztagesangebot geschaffen. Zusätzlich wurde noch in der Volkschule 8 in der Vogelweide ebenfalls eine GTS integriert. Damit hat nun bereits auch die Hälfte aller Volkschulen ein Ganztagesangebot. Als nächster Schritt soll auch in der Volksschule Neustadt eine Ganztagesbetreuung angeboten werden.

Der Masterplan Parkanlagen wird auch in den kommenden Jahren konsequent weiter umgesetzt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sanierung der Parkanlagen in den Stadtteilen und auf der Errichtung beziehungsweise Sanierung der Spielplätze. Nächstes Jahr sehen die Planungen der Stadt Wels unter anderem die Neuerrichtung eines Parks „Am Berg“ im Westen von Wels vor. Um die Zeit bis zur Fertigstellung der neuen Grünanlagen zu überbrücken, hat die Stadt das Konzept „Pop-Up-Park“ entwickelt. Geplant und bereit zur Umsetzung sind der Franziskus-Park in Laahen und die Erweiterung des Friedensparks. Dort trainiert noch der American Football-Verein Huskies Wels.

Für den Neubau von Radwegen, Gehsteigen und Straßen wendet die Stadt im kommenden Jahr rund 1,7 Mio. Euro auf. Für die Erhaltung sind über 1,4 Mio. Euro vorgesehen. 73.000 Euro fließen außerdem in den Erhalt der Welser Brücken. Größtes Projekt hierbei ist die geplante „Neue Traunbrücke“ zwischen Wels und Schleißheim. Diese Brücke soll mit Hilfe von Förderungen umgesetzt werden. Die Planungskosten von rund 51.500 Euro schießt die Stadt vor. Neben neuen Straßen und Radwegen werden aber auch neue Gehsteige entstehen und das Belagsprogramm zur Nachrüstung mit Feinbelag fortgesetzt.

Im Bereich „Leben“ spielt auch der Bereich Migration eine wichtige Rolle. Hier vertritt die Stadt Wels die Position, dass Sozialleistungen an eine erfolgreiche Integration gebunden werden sollen. Dazu gehören vor allem die Kenntnisse der deutschen Sprache. In Wels werden Kinder bereits ab drei Jahren in den Kindergärten in der deutschen Sprache gefördert. Dort werden außerdem christlich-europäische Werte vermittelt. Das Gleiche gilt für Erwachsen-Sprachkurse. Es muss gelingen, die Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft und in die Arbeitswelt zu integrieren. Dafür wird es notwendig sein, Sozialleistungen an Integrationserfolge zu knüpfen. Im Bereich Integration wird also gefördert und gefordert.

Zukunft gestalten

Das Leuchtturmprojekt der kommenden Legislaturperiode wird die Errichtung des „Central Park“ im Osten des Messegeländes sein. Nach Abriss der alten Messehallen soll die rund fünf Hektar große Fläche zwischen Stadthalle, Pollheimerstraße, Traunufer und ÖBB-Bahntrasse (Almtalbahn) zu einem Naherholungsgebiet inmitten der Stadt werden. Highlights werden Spiel- und Sportplätze sowie Bademöglichkeiten sein.

Abgerissen werden sollen die alten Hallen 1 bis 13 und 1L, 2L und 4L im Westen. Wels soll aber der größte Messestandort Österreichs bleiben und gegenüber Tulln, Wien und Salzburg konkurrenzfähig sein. Angedacht ist deshalb die Neuerrichtung einer Halle 22 als Erweiterung der bestehenden Halle 21. Damit wird die Zukunft der Messe Wels gesichert.

Bei Bauvorhaben soll künftig der Erhalt des Grünraumes ein wesentlicher Punkt sein. Im Zeichen des Umwelt- und Klimaschutzes gilt es, Grünflächen möglichst zu erhalten und nicht zuzubetonieren.

In Zukunft sollen für große Wohnungsprojekte für die Innenstadt Gestaltungsrichtlinien erarbeitet werden, um sogenannte „Schuhschachtelbauten“ zu vermeiden. Die historischen Bauten von Wels sind Zeugen der langen Welser Geschichte. Deshalb muss auf die historische Bausubstanz mehr geachtet werden, und Neubauten müssen sich in das Stadtbild einfügen. Dazu gehört vor allem, dass die Fassadengestaltung anspruchsvoller wird.

Zukunft feiern

Wels hat in den vergangenen sechs Jahren viele Festivals und Events ins Leben gerufen, wie etwa das GenussfestiWels, die zahlreichen Märkte, die Shopping-Nights oder vor allem das MusikfestiWels. Letzteres gewinnt auch für Besucher von außerhalb zunehmend an Attraktivität. Das MusikfestiWels birgt ein großes Potenzial, sich über die Grenzen hinweg einen Namen zu machen. Diese Chance soll wahrgenommen und mit einem guten Konzept umgesetzt werden.

Einen guten Ruf hat sich die Welser Weihnachtswelt bereits gemacht. Sie zählt zu den beliebtesten Christkindlmärkten Oberösterreichs. Jedes Jahr wird das Konzept überarbeitet und mit neuen Highlights gespickt. So gab es eine Echt-Eisbahn, Eisstockschießen, einen Schneehügel zum Reifenrutschen und vieles mehr. Heuer wird zusätzlich ein eigenes Lichterkonzept aufgebaut, das der Stadt einen ganz besonderen Flair verleihen wird.

Im Jahr 2022 feiert die Stadt Wels ihr 800-jähriges Bestehen. Geplant sind verschiedenste Veranstaltungen, Aktionen und Schwerpunkte etwa in den Museen. Im Zuge des Jubiläums sucht die Stadt Wels Ideen und Vorstellungen, wie Wels in 100 Jahren aussehen könnte. In der Burg Wels wird außerdem eine eigene Ausstellung – die sich mit allen Facetten der Welser Geschichte befasst – gezeigt.

In den kommenden Jahren sollen Kultur und Musik vermehrt in die Stadtteile gebracht werden. Schon jetzt gibt es das Format der „Pop-Up-Konzerte“ in den Stadtteilen, das sehr gut von den Bürgern angenommen wird. Dieses Format soll weiter ausgebaut werden. Künftig soll es aber nicht nur Konzerte in den Welser Stadtteilen geben, sondern auch andere kulturelle Angebote, einerseits um die Stadtteile zu beleben, andererseits um den Menschen vor Ort den Zugang zu Kultur zu erleichtern.

Zukunft denken

Viele Projekte lassen sich nicht rasch umsetzen, sondern brauchen Jahre der Vorbereitung. Deshalb gilt es bereits jetzt schon, die Weichen für die fernere Zukunft zu stellen. Bis 2040 sollen im Welser Stadtgebiet neue S-Bahn-Haltestellen entstehen. Die Standorte müssen bereits jetzt in den Ausbau der Westbahnstrecke einbezogen werden. Konkret geplant sind eine Haltestelle in der Pernau östlich vom Welas Park und eine bei der Wimpassinger Unterführung. Die Haltestelle in der Pernau ist vor allem deshalb wichtig, weil dort künftig auch ein neues Viertel entstehen soll.

Geplant ist ebenfalls ein Start-Up-Zentrum in Zusammenarbeit mit dem Campus Wels der Fachhochschule Oberösterreich. Erste Gespräche dazu wurden bereits geführt. Der Wirtschaftsraum Wels-Linz ist der zweitgrößte nach Wien. Hier bündeln sich internationale Firmen und mit ihnen neue Technologien und Innovationen. Gerade im Hinblick auf den digitalen Wandel entstehen viele neue Firmen in diesem Sektor. Es braucht deshalb einen Platz für Gründer und Investoren, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Zukunft bewegen

Wels leistet bereits seit Jahren einen Beitrag zur Erreichung der österreichischen Klimaschutzziele. In diesem Zusammenhang erarbeitete die Stadt im Auftrag des Landes Oberösterreich ein Gesamt-Verkehrskonzept für die Region Wels. Das Konzept beinhaltet die Anknüpfungspunkte der Landesstraßen mit den Gemeindestraßen inklusive der Radwege. Der Entwurf dazu liegt bereits vor. Das übergeordnete Ziel des Gesamtverkehrskonzeptes liegt in der Sicherstellung einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung. Das bedeutet unter anderem: Eine Stärkung des Umweltverbunds am Gesamtverkehr, eine Attraktivierung der aktiven Mobilität – wie Fuß- und Radverkehr –, eine Verbesserung der Angebote im öffentlichen Verkehr sowie eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.

In einem weiteren Schritt soll auch ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden, das als Basis für die mittel- und langfristige Entwicklung des Gesamtverkehrssystems dient. Dieses soll zudem auch eine Förderungsgrundlage für neue Verkehrsmittel sein, wie beispielsweise den Ausbau der S-Bahn. Ein Mobilitätskonzept soll die Bereiche Radverkehrsnetz, Platzgestaltung, Parkraummanagement, Angebote des öffentlichen Verkehrs und Car-Sharing beinhalten. Es geht darum, maßgeschneiderte Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten.

Für eine nachhaltige Zukunft braucht es auch die Klimastrategie Wels 2040. Diese muss die Themen Mobilität, Bauten, Wärme, Energiewirtschaft und Forschung und Innovation beinhalten. Inhalt muss es sein, konkrete Ziele und Maßnahmen zur Erreichung der definierten Ziele zu formulieren.

Ein Schwerpunkt für die Zukunft wird der Ausbau der Fernwärme sein. Dies wird in den kommenden Jahren konsequent umgesetzt werden. Die Fernwärme soll in Wels komplett aus der lokalen Abfallverbrennungsanlage kommen. Im Bereich „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ wurde Wels von der UNO mit dem Zertifikat „Smart Sustainable City“ ausgezeichnet. Auch der Masterplan „Smart City Wels“ beinhaltet bereits einige Punkte für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Bild- und Textquelle: Stadt Wels