Equal Pension Day: Differenz nun bei 41 Prozent

Der Equal Pension Day (EPenD) berechnet sich aus der Differenz zwischen Frauen und Männern bei den Pensionen. Diese wird seit 2015 auf Initiative des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes berechnet und liegt seither bei mehr als 40 Prozent. Der EPenD markiert jenen fiktiven Tag im Jahr, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende bekommen. Er entspricht dem Equal Pay Day bei den Einkommen.

Der EPenD fällt heuer österreichweit auf Mittwoch, 3. August, die Einkommensdifferenz liegt bei 41,06 Prozent (2021: 41,58 Prozent, 2015 lag sie bei 43,3 Prozent). Die „Schere“ hat sich also gegenüber dem Vorjahr um 0,52 Prozent geringfügig weiter „geschlossen“. In Oberösterreich beträgt dieser Unterschied aktuell 46,31 Prozent, der landesweite EpenD war daher am Donnerstag, 14. Juli. Wie zahlreiche weitere Städte beteiligt sich Wels an einer vom Städtebund koordinierten Sensibilisierungs- und Informationsaktion.

Weshalb ist die Differenz zwischen Frauen- und Männerpensionen immer noch so groß? Das Pensionssystem orientiert sich an der lebenslangen Vollzeitbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechung mit einem lebenslangen Durchrechnungszeitraum. Frauen arbeiten häufig in schlecht bezahlten Branchen und leisten immer noch den größten Teil der unbezahlten Arbeit. Sie betreuen zu pflegende Angehörige und erledigen den Großteil des Haushaltes. Wenn sie Kinder haben, gehen zumeist sie in Karenz und arbeiten danach zu einem hohen Prozentsatz in Teilzeit. Selbst in vergleichbaren Jobs verdienen Frauen oftmals immer noch weniger als Männer.

All das führt zum Pensionsunterschied und dazu, dass Frauen besonders im Alter armutsgefährdet sind. Die Coronapandemie hat das deutlich aufgezeigt. Die aktuellen Teuerungen treffen wieder verstärkt Frauen, und hier besonders Alleinerziehende. Eine kleine Abfederung ist die Inanspruchnahme des Pensionssplittings, worüber allerdings immer noch viel zu wenige Mütter und Väter informiert sind.

Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger

Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Die Schere zwischen Frauen- und Männerpensionen ist nach wie vor viel zu groß. Gerade alleinerziehende Frauen oder Frauen, die Teilzeit gearbeitet oder sich der Pflege von Angehörigen gewidmet haben, sind von dieser Thematik am meisten betroffen. Die Frauen in unserer Gesellschaft, die nach wie vor zum Großteil die Erziehung der Kinder und die Organisation der Familie übernehmen, dürfen dadurch nicht benachteiligt werden.“

Textquelle: Stadt Wels 

Bildquelle: FPÖ Wels