Wels bilanziert über erstes Juni-Figurentheaterfestival
Ein Hauptgrund für die zeitliche Übersiedelung war der Gang in den öffentlichen Raum. Die Performances der Figurentheater „Zir-Zop“ und „Namlos“ haben die Passanten zum Staunen gebracht und bei der „Reise der Tütopisten“ den Stadtplatz in einen magischen Ort verwandelt. Beim Picknick mit den Puppen am Zwinger war die gesamte Bandbreite des Figurentheaters für Jung und Alt erlebbar: Von einem „Puppenspielplatz“ des Waxwing-Theaters über die anarchische Kasperlwelt des „Figurentheater Tröbinger“ bis hin zur explosiven Verkaufsshow des Sofie Krog Theaters bei „Quacksalver“.
Bei der Eröffnung wurde der langjährige Wegbegleiter und Liebling der Kinder – Matthias Kuchta alias Lille Kartofler – für sein Wirken mit der Kulturmedaille der Stadt Wels in Gold ausgezeichnet. Das Theater Handgemenge zeigte in höchster Perfektion das Schattentheater „Der Morgen kann warten“ und verschmolz die reale Welt einer Altenheimstation mit traumhaften Vorstellungen und Sehnsüchten.
Ein Festivalhöhepunkt war die Inszenierung von „Die Jüdin von Toledo“ von Lion Feuchtwanger mit Marionetten auf der Bühne des Stadttheaters Greif. Mit zündenden Regieeinfällen hat die Gruppe CIE.Freaks&Fremde diesen Klassiker entstaubt und die Parallelen zur Gegenwart spürbar gemacht.
An den Vormittagen waren die Kinder und Jugendlichen zu Gast: Von den Allerkleinsten, die sich im Zelt „Wald.Klang.Meer“ einer sinnlichen Reise hingeben durften, über die Geschichte des kleinen Wikingers des „Theater Marotte“ hin zur skurrilen Liebesgeschichte zwischen Elefant und Floh mit Thriller-Elementen im „Circus Funestus“ konnte Theater mannigfaltig erlebt werden.
Die Erstauflage des „Young Animation Festivals“ brachte Studierende und Absolventen der europäischen Hochschulen für Animationskunst aus der Schweiz, Japan, Deutschland, Estland, Tschechien und Österreich nach Wels. Diese präsentierten ihre Stücke zum Teil erstmals öffentlich und fanden in Wels Anschluss an das große Netzwerk der Figurentheaterszene.

Kulturreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: „Ich gratuliere Gerti Tröbinger und ihrem Team zu einer gelungenen Programmierung im neuen Format. Das Puppenpicknick am Zwinger und die neu bespielten öffentlichen Flächen haben das Festival in den Fokus der Besucher und ins Zentrum von Wels geführt.“
Textquelle: Stadt Wels
Bildquelle: FPÖ Wels